Autor: Hans Jörg Stotz, Vorstandsmitglied bei Festo Didactic
Die Corona-Pandemie fordert das Bildungssystem heraus, auch die Aus- und Weiterbildung in Unternehmen muss sich wandeln.
Die großen Chancen für 2021 liegen in der Entwicklung einer digitalen Lernerfahrung. Dies setzt allerdings eine deutliche Veränderungsbereitschaft voraus. Es werden neue Lernformate entstehen, die es ermöglichen, reales und virtuelles Lernen zu kombinieren.
Lernen sollte einen anderen Stellenwert erhalten. Im Grundsatz ist Lernen etwas Persönliches, und jeder von uns muss sich dem öffnen. Jeder muss sich die Frage stellen, ob er auf dem Wissenstand der Zeit bleibt. Dort können und sollten Unternehmen unterstützen und eine adäquate Lerninfrastruktur und Lernkultur schaffen beziehungsweise unterstützen.
Dem Lernen sollte die Priorität eingeräumt werden, die es als Grundlage für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation hat. Ebenso gilt, dass Weiterbildung und Produktivität nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Innovative Unternehmen sehen Lernen als bedeutendes Investment an.
Digitalisierung erlebbar machen
Digitalisierung soll für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erlebbar werden. Konkret beinhaltet das, die Angebote für die Lernenden hinsichtlich Lernzeiten, Lernort und der Lernformate so individuell und flexibel, wie technisch und didaktisch möglich zur Verfügung zu stellen. Neue Geschäftsmodelle und -prozesse fallen nicht vom Himmel und tun sich oft schwer im Kontext etablierter Strukturen. Die Herausforderung an Unternehmen ist es, eine neue Generation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gewinnen und einzubinden, die einen anderen Blick und Erfahrungshorizont auf die Nutzung digitaler Services haben, um solche Modelle zu entwickeln und zu etablieren.